01.04.2012

Pressemitteilung Neem: Tropischer Wunderbaum gegen Schadinsekten

Mit dem Frühjahrserwachen beginnen nicht nur unsere Bäume, Sträucher und Stauden wieder auszutreiben, sondern auch die beim Hobbygärtner weniger willkommenen tierischen Pflanzenschädlinge werden aktiv. Mit dem Blattaustrieb schlüpfen z. B. die Larven des Kleinen Frostspanners, die einen Obstbaum schon einmal kahl fressen können. Aber auch Milben und Blattläuse können sich bei trockenem, warmem Wetter explosionsartig vermehren. Zur Bekämpfung bieten sich für den umweltbewussten Hobbygärtner die weitgehend nützlingsschonenden Neembaumextrakte an.

Der Niembaum (engl. neem) ist eine tropische Pflanze und kann bis 30 m hoch werden. Seit Urzeiten ist er bekannt für seine Heilkräfte. Schon Mahatma Ghandi stärkte durch Neem seine Abwehrkräfte und empfahl es auch seinen Schülern zur regelmäßigen Einnahme. Auch die fraßabschreckende Wirkung der Inhaltsstoffe dieses Baumes ist der bäuerlichen Bevölkerung in Teilen Asiens und Afrikas schon lange bekannt.

Neem enthält über 100 chemisch wirksame Stoffe, von denen die meisten noch gar nicht erforscht sind. Neben pilz- und virenhemmenden Substanzen sind auch einige insektizide Stoffe darunter. Für den Kleingärtner gibt es z. Z. drei Präparate, die gegen saugende Insekten und Spinnmilben an Zierpflanzen, gegen den Kleinen Frontspanner in Obst- und Zierhölzern, gegen die mehlige Apfellaus am Apfel und gegen den Kartoffelkäfer eingesetzt werden können.

Neem tötet Insekten nicht direkt ab, sondern beeinträchtigt deren Hormondrüsen. Dadurch wird die Häutung der Larven gestört, die Eiablage gehemmt oder die Tiere werden unfruchtbar. Das heißt, dass sich eine erfolgreiche Bekämpfung mit Neem erst nach einiger  Verzögerung einstellt. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang der frühe Einsatzzeitpunkt. Dieser liegt z. B. bei der mehligen Apfellaus schon vor dem Aufbrechen der Blütenknospen. Die Stammmütter dieser Lausart sind zu diesem Zeitpunkt schon geschlüpft und beginnen ihre Nachkommen zu gebären. Nach einer Neembehandlung werden sie selbst oder ihre Jungen unfruchtbar. Wird der Baum aber erst behandelt, wenn die Äste schon schwarz vor Läusen sind, werden sich diese zwar nicht mehr vermehren, die bereits vorhandenen Tiere werden aber weiter durch ihre Saugfähigkeit die Pflanze schädigen.

Auch beim Kartoffelkäfer ist der Behandlungszeitpunkt ausschlaggebend. Dieser liegt fünf Tage nach der Eiablage. Ab Mai legen die Weibchen ihre länglich-ovalen, orangegelben Eier in Gelegen von 10-30 Stück aufrecht nebeneinander auf der Blattunterseite der Kartoffelpflanze ab. Mit offenen Augen durch den Garten gehen ist also auch hier unerlässlich.

Obwohl das Neem bei einigen Pflanzen in die Leitungsbahnen dringt und systemisch wirkt, ist es notwendig, die Insekten auch selbst zu treffen. Nicht nur die Eier der Kartoffelkäfer sondern auch viele weitere Schädlinge wie die Weiße Fliege oder die Spinnmilben sitzen auf der Blattunterseite. Daher ist es wichtig, auch diese stets mitzubehandeln.

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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